„Heut‘ kommen d’Engerln auf Urlaub nach Wean“ sang nicht zuletzt Peter Alexander – „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, spricht Goethes Mephisto im Faust. Zwischen drolligen und erhabenen Engeln, zwischen grotesken und erschreckenden Teufelsdarstellungen bieten die deutsche Volkskultur, Literatur, Kunst und Philosophie eine Fülle von nicht nur christlichen, sondern oft auch sehr weltlichen Motiven. Meistens ist ein Engel im Soloauftritt ehrfurchtgebietend, eine ganze Schar dagegen zu Späßen aufgelegt – und der Teufel im Singular verkörpert das Böse schlechthin, während viele Teufel eine überaus lästige Plage sein können, aber gleich auch deutlich weniger bedrohlich wirken.
Der Herzhafte Hauskalender 2023 versammelt Gedichte, Dramenakte, Rezepte, Lieder, Bilder, Aphorismen, Anekdoten, Lexikalisches, Altbekanntes und Abseitiges, das von Engeln und Teufeln aller Arten handelt.
Rilkes Marienleben, Kupferstiche aus dem Werk Abraham a Sancta Claras, Klopstocks Messias, Hebbels Tagebücher, Angelus Silesius, mittelalterliche Initialen und moderne Karikaturen, Einträge aus dem Wörterbuch der Alltagssprache oder aus Gerd-Klaus Kaltenbrunners Buch über die Engel, das Arme welsche Teufli und Vom Himmel hoch, Schutzengel, Buhlteufel, Kleists Branntweinsäufer, dem die Kirchenglocken Teuflisches einflüstern, Wilhelm Hauffs Tagebuch des Satans, aber auch Konrad Lorenz‘ Das sogenannte Böse oder Weinhebers Bauernkalender finden sich in diesem reichhaltigen Kompendium.
Fast allen Fundstücken haben wir eine kleine Einführung zu den Verfassern und ihren Werken beigefügt, damit der Leser die Lieblingsengel und eindrucksvollsten Teufel an ihrem Ursprungsort aufsuchen kann. Bei kaum einem Thema wechseln einander Heiterkeit und Ernst, Hoch und Niedrig, Schön und Häßlich so rasch ab – aber sehen Sie selbst, was uns im deutschen Sprachraum an Engeln und Teufeln aus mehreren Jahrhunderten so alles begegnet ist!
22,20€