Werner Koeppen: Der deutsche Ritterorden. Seine Geschichte und ihre Auswirkungen auf die osteuropäische Entwicklung. Eckartschrift 88, 80 Seiten, 1 Karte. Aus einer während des dritten Kreuzzuges in Akkon gegründeten Hilfsgemeinschaft entwickelte sich ein straff organisierter Ritterorden, der sich alsbald die Aufgabe der Christianisierung im europäischen Osten stellte. Dank genialer Führungspersönlichkeiten sowie eines durch hohen Idealismus und harte Disziplin getragenen Einsatzwillens entstand östlich der Elbe ein Machtfaktor, der nicht nur innerhalb der katholischen Kirche, sondern auch im Deutschen Reich und darüber hinaus in ganz Europa große Bedeutung erlangte. Die hervorragendste Leistung aber war wohl die Ostkolonisation, in deren Rahmen Ritter, Bürger, Bauern und Handwerker aus allen deutschen Landen im 13. und 14. Jahrhundert Wildnis und Öde zu fruchtbarem Land machten, sowie Dörfer und Städte gründeten. Der Ordensstaat war eines der reichsten und bestorganisierten Länder Europas – eine der Keimzellen des späteren Preußen. Ostkolonisation und Staatsbildung schufen aber zwangsläufig politische und kriegerische Auseinandersetzungen mit den benachbarten Völkern, vor allem mit den Polen. Die oft ungünstigen und wenig glückhaften geschichtlichen Verflechtungen der beiden Völker haben ihre Wurzeln in jener Zeit und bestimmen vielfach ihre Beziehungen bis in unsere Tage. In anschaulicher Weise werden Aufstieg, Blütezeit sowie innerer und äußerer Verfall einer Organisation vor Augen geführt. Dass auch Österreich enge Bindungen zum Deutschen Ritterorden hatte und hat, bezeugen die vielen Hochmeister, die aus dem Hause Habsburg stammten, dass das Wiener Hausregiment, das Infanterieregiment Nr.4, die Bezeichnung „Hoch- und Deutschmeister“ führte und dass der Sitz des Ordens sich seit 1809 in Wien befindet.
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