Eckartschrift 215:
Deutsche auf fremden Thronen

Menno Aden und Franz Rader: Deutsche auf fremden Thronen. Vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg. Eckartschrift 215, 120 Seiten, Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, waren die meisten damals in Europa bestehenden Staaten erbliche Monarchien. Die Mehrzahl der Monarchen Europas war deutscher Herkunft im Mannesstamm, in andere Dynastien hatten Prinzessinnen deutscher Abstammung eingeheiratet. Die deutsche Abkunft oder Versippung europäischer Fürstenhäuser war in der Geschichte Europas von beträchtlicher Bedeutung, in der Vorgeschichte des Großen Krieges spielte sie offenbar eine größere Rolle, als gemeinhin gesehen wird. Diese (oft zu) enge familiäre Verbindung zwischen herrschenden Familien übertrug familiäre Dissonanzen, wie sie etwa zwischen dem britischen König Eduard VII. und Kaiser Wilhelm II., die über ihre Mütter Onkel und Neffe waren, bestanden haben, auf die Ebene der hohen Politik. In der im Zeitalter des Imperialismus zunehmend nationalistisch aufgeheizten Gesamtstimmung Europas waren die deutschen Herrscher jedoch bei fremden Völkern oft dem Verdacht der nationalen Illoyalität ausgesetzt, was sie durch deutliche Bekundungen von Deutschfeindlichkeit überkompensierten (König-Eduard-Effekt). Dies trug vermutlich sowohl zum ursprünglichen Ausbruch des Weltkrieges bei wie auch zum Kriegseintritt Rumäniens 1916 bei.

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