Eckartschrift 160:
Die Deutschen in Slowenien
Reinhard Reimann: Die Deutschen in Slowenien. Geschichte und Kultur vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart. Eckartschrift 160, 112 Seiten, mit Karten und Bildern. Seit dem Hochmittelalter lebten deutsche Adelige und Geistliche, Bürger und Bauern, Industrielle und Arbeiter in dem Land zwischen Alpen, Pannonischem Becken und Adriatischem Meer, im Herzogtum Kram und in der Untersteiermark, ein Gebiet, das heute zur Republik Slowenien gehört. Gemessen an ihren slowenischen Nachbarn blieben sie durch die Jahrhunderte zahlenmäßig eine kleine Minderheit, doch ihre bisweilen bevorzugte gesellschaftliche Stellung ließ sie einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Gestaltung ihrer Heimat ausüben. Die Eckartschrift behandelt ihre Geschichte und kulturellen Leistungen, ausgehend von der Landnahme im 10. Jahrhundert, der Gründung von Märkten und Städten wie Marburg, Cilli und Pettau über die Türkenkriege, die das Land stark in Mitleidenschaft zogen, bis hin zu Reformation und Gegenreformation, als es zu einer zunehmenden Ausdifferenzierung bei der Verwendung der deutschen und slowenischen Sprache kam. Der Schwerpunkt dieser Schrift liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert, also dem „nationalen Zeitalter“, in welchem die nationale Zugehörigkeit einer Person zum entscheidenden Kriterium und damit zum Kern von Konflikten wurde. Diese beiden Jahrhunderte führten Slowenen und Deutsche von einem friedvollen Nebeneinander und fruchtbaren Miteinander über die nationalpolitischen Auseinandersetzungen der franzisko-josephinischen Zeit, in der die beiden Völker, um ihre politische Stellung ringend, zunehmend nebeneinander und nicht miteinander lebten. Im Zwischenkriegs-Jugoslawiens wurden die Deutschen ständigen Repressionen ausgesetzt; ab 1940 folgten der Versuch der Germanisierung, der Partisanenterror, der Völkermord. Mit der Vertreibung der Deutschen aus Jugoslawien ab Mai 1945 ging die jahrhundertealte gemeinsame slowenisch-deutsche Geschichte in diesem Raum zu Ende. Nur ein geringer Teil der deutschen Bevölkerung Sloweniens konnte im Land verbleiben und sich zu Beginn der 1990er Jahre in Vereinen organisieren. Dieser Rest hat sich zur Aufgabe gestellt, das kulturelle Erbe seiner Vorfahren zu bewahren und seine Muttersprache zu erhalten.
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