Eckartschrift 133:
Vertrieben – Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1945/56

Annemarie Heidinger: Vertrieben aus Brünn. Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1945/46. Eckartschrift 133, 74 Seiten, zahlreiche Abbildungen und eine Karte. Während wir täglich in allen Medien daran erinnert werden, endlich unsere jüngste Vergangenheit gründlich aufzuarbeiten und für alle Ungerechtigkeiten, die wir tatsächlich oder vermutlich anderen Völkern gegenüber zu verantworten haben, Buße und Reue zu entwickeln, werden die Greueltaten, die während, aber vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg an deutschen wehrlosen Frauen, Kranken, Kindern und Alten begangen wurden, kaum erwähnt, geschweige denn verurteilt oder als wohlverdiente Racheakte heruntergespielt. Im „Jahr der Vertriebenen“ hört man sehr wenig über die Vertreibung von Millionen Volksdeutscher, von den grausamsten Morden und den Qualen, die Menschen erleiden mussten, deren einzige Schuld es war, Deutsche zu sein. In dieser Eckartschrift wird nur ein Fall von Millionen geschildert: Anhand von Tagebuchaufzeichnungen erstehen noch einmal die grauenvolle Tage des berüchtigten „Brünner Todesmarsches“, den die Autorin mit ihrer alten Mutter miterlebte. Nach dem langersehnten Kriegsende und dem Einmarsch der Russen in Brünn wurde am 30. Mai 1945 die deutsche Bevölkerung aufgefordert, mit nur so viel Handgepäck, wie man tragen konnte, von einem Sammelplatz aus das Land Richtung österreichische Grenze zu verlassen. Was sich in den nächsten Tagen und Nächten, in denen sich dieser Treck, der hauptsächlich aus Frauen, Kindern und alten Menschen bestand, an Grausamkeiten und Sadismen von der tschechischen Begleitmannschaft und Bevölkerung in den Ortschaften, durch die diese Menschen getrieben wurden, erdulden mussten, ist kaum zu fassen. Die österreichische Grenze erreichte fast niemand gesund. Wer wurde je für diese Vertreibung von 50.000 Menschen, von denen 1/3 zu Grunde ging, zur Verantwortung gezogen? Wann gab es für die Überlebenden eine Wiedergutmachung? (In der gesamten damaligen Tschechoslowakei wurden mehr als 3 Millionen Deutsche vertrieben, über 240.000 verloren dabei das Leben.) Die Autorin und ihre Mutter schafften es dennoch mit viel Glück. Von der österreichischen Bevölkerung wurden sie nicht gerade freundlich empfangen; sie kamen in ein Land, das bereits voll war mit Flüchtlingen aus anderen Ländern. Erst in der Steiermark, wo Verwandte sich ihrer annahmen, war die Vertreibung endgültig zu Ende.

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